DIE SAGE
Ufem Hag, zwüschet dr Alp Säls und dr Alp Laubegg ob Quintä, isch es zimmli ebä. Hät döt derä Löcher. Das vorderscht isch glaubi nur öppän ä Meter täuf und di andere dröü, vieri ächly töüfer. Und dänn hinde dra isch äis gsii, ä mächtigä Chäib, das isch ganz abi ggangä. Dänn händ si gsäit, da usä seig früener ämaal ä Trach gsprungä und i Mürtschä hinderi gflogä. Der Chäib haig e söttigä Schuss ggä und sei ä söttigä Trach gsii, der hät döt gad dr Bärg durschlagä und hät gad äs Loch gmacht im Mürtschä änä. Uf em Hag gsiet mä säb Loch im Mürtschä, mä gsiet dur ä Bärg duri wänn mä döt obä isch.
Die Sage
Auf dem Hag, zwischen der Alp Säls und der Alp Laubegg (oberhalb Quinten) ist es ziemlich eben. Hat dort so Löcher. Das vorderste ist nur etwa einen Meter tief und die andern drei, vier etwas tiefer. Und dann hinten ist eines gewesen, ein mächtiges, das hat ganz hinunter gereicht. Da heraus sei früher einmal ein Drache gesprungen und nach dem Mürtschenstock geflogen. Der sei mit solcher Schnelligkeit geflogen und sei ein solcher Drache gewesen, der habe dort grad den Berg durchschlagen und ein Loch gemacht im Mürtschen. Auf dem Hag sieht man jenes Loch im Mürtschen, man sieht durch den Berg hindurch.
Aus: Alois Senti, Sagen aus dem Sarganserland